Tabellenführung verteidigt! – Spielbericht DSV Schraden – MSV

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Der MSV gewinnt auswärts mit 0:3 gegen den bislang zu Hause ungeschlagenen DSV aus Schraden und verteidigt die Tabellenführung.

Personell stark angezählt trat das Ensemble aus Meuro die drittweiteste Auswärtsreise zum derzeit Drittplatzierten an. Das ganze Dorf wurde versammelt um 11 Spieler zu stellen. Mehr oder weniger Aktive mussten ihre bereits eingemotteten Taschen aus den Tiefen südbrandenburgischer Kellerabteile fischen. Akteure, deren Glanzmomente mittlerweile eher abseits des Spielfelds liegen, agierten fabulös und zeigten, warum sie schmerzlich vermisst werden.

Durch die neuerlichen verletzungsbedingten Ausfälle der Märkerschen Flügelzange und der Allzweckwaffe mit Namen Schrader, sah sich das Trainergespann dazu gezwungen, ihre Joker zu ziehen. Die Sierings an der Seitenlinie aktivierten Siering auf dem Spielfeld und der spielte eine absolut grundsolide Partie, obwohl sein Kellerabteil die Sporttasche verschluckte. Er erschien stilsicher mit einer REWE-Tragetüte. Für Schrader begann der älter aussehende, aber jünger wirkende Richter in der Zentrale. Mit seinen bald 60 Lenzen kickte er an diesem Tag einen Stiefel runter, bei dem sich vielleicht der ein oder andere noch ein Scheibchen abschneiden kann. Für Märker R. begann der in der letzten Woche schon eingewechselte Wenzel und für Märker H. begann Wendt. Offiziell damit als Linksverteidiger gestellt, agierte Wendt entgegen taktischer Anweisungen in der Spitze.

Das Spiel begann ausgeglichen. Meuro zum Start recht druckvoll, Schraden versteckte sich aber keineswegs. Kohlhoff und Opitz in der Zentrale stellten eine Wand dar, die es erstmal zu überwinden bzw. zu umspielen galt. Auf dem kleinen Platz lief Redlich die Meuroer Innenverteidigung immer wieder an und erzwang damit nicht nur einen Ballverlust.

Die erste nennenswerte Chance im Spiel durfte der Gast verzeichnen. Schädler zog von seiner linken Seite nach Innen und schloss ab. Der abgefälschte Schuss fiel zu Leppin, der direkt abzog. Sein Schuss lies dabei sowohl Präzision als auch Druck vermissen.

Im Gegenzug dann die Heimelf. Nach starkem Steckpass durch Kohlhoff sah sich Opitz Auge um Auge mit Zerna. Der Meuroer Keeper knüpfte an seine überragende Leistung gegen Kostebrau an und parierte. Nicht seine letzte wichtige Rettungstat an diesem Tag.

Nach anfänglichen Chancen für beide Mannschaften verflachte die Partie zusehends. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem weder Heim- noch Gästeelf so richtig zwingend wurden. Viel geschah im Mittelfeld und Angriffe versandeten infolge schlechter Entscheidungen oder schwachen Passspiels. Vereinzelt kam es zu Abschlüssen aus der Distanz, davon war aber nicht einer gefährlich.

Die Meuroer Chancen lassen sich dabei schnell zusammenfassen. Richter verpasste Großerts Halbfeldflanke nur knapp und auch Gerlachs Abschlüsse waren nicht präzise genug.

Chancen für die Heimelf gab es entweder durch Fehler in der Hintermannschaft oder durch Geistesblitze von Kohlhoff. Angesprochener Redlich hatte durch einen angesprochenen Fehler Großerts die Möglichkeit die Heimelf in Führung zu bringen, Zerna war aber aufmerksam und noch rechtzeitig da beim Abschluss.

Etwas überraschend dann der Führungstreffer für die Gäste. Die Schaltzentrale der Heimelf stellte Gerlach nicht rechtzeitig zu und der konnte Leppin in Szene setzen. Ohne wirklichen Gegnerdruck durfte er aufs Gehäuse Nothings zulaufen. Nach kurzer Verzögerung zog er aus 16 Metern ab und traf trocken in die lange Ecke.

Mit der nicht unverdienten Führung ging es in die Pause. Mit deutlichen Worten wurden Fehler angesprochen und es wurde daran erinnert, um was es an diesem Tag ging. Richter und Siering nahmen sich die 15 Minuten und rehabilitierten am Sauerstoffzelt.

Die Halbzeitansprache kam anscheinend nicht bei jedem an, denn Meuro verlor gefühlte 20 Minuten jeden zweiten Ball und spielte sehr nervös. Schraden agierte zunehmend offensiver und setzte den Gast immer früher unter Druck. Aufgrund einiger Unkonzentriertheiten wurden gute Umschaltsituationen durch den MSV verschenkt. Schraden erarbeitete sich ein Übergewicht und kam durch Kohlhoff zur größten Chance auf den Ausgleich. Aber auch er scheiterte aus Nahdistanz am überragenden Zerna.

Der DSV, die Offensive suchend, bot dem MSV mehr Räume an, sofern der Gast die Pässe sauber gespielt bekommen würde. Einen dieser frisch geduschten Pässe spielte dann Wendt in den Lauf von Leppin. Der wurde von der Hintermannschaft links liegen lassen und ging alleine auf Nothing zu. Anders als noch in der letzten Woche versagte er im 1vs1 diesmal nicht und schob zum 0:2 ein. Schraden gab sich aber bei weitem nicht geschlagen. Die Mannschaft vom DSV drehte in dieser Saison schon die ein oder andere Partie und für späte Tore waren sie immer gut.

Im Verlauf der Partie gab es auch den ein oder anderen Wechsel. Unter tosendem Applaus der Meuroer Reisegruppe verlies Siering den Platz und unter nicht minder starkem betrat Priemer M. das Feld und feierte sein Comeback. Der Joker fügte sich dann gleich super ein. Ein Freistoß von seiner rechten Seite landete auf dem Kopf von Gerlach, der erwischte die Kugel aber nicht ideal und vergab seine beste Chance.

Eine verletzungsbedingte Schrecksekunde gab es dann auf Seiten des MSV. Liersch verschätzte sich bei einem langen Ball und hinter ihm musste Großert Kopf und Kragen riskieren. Er prallte dabei mit einem Schradener zusammen, es klatschte und dann floss Blut. Der frisch erneuerte Erste-Hilfe Kurs der Coaches kam jetzt zum Tragen. Mit einem Pflaster auf der Nase gings für Großert weiter. Die kurze Zeit in Überzahl versuchte die Heimelf natürlich zu nutzen, ihr gelang das aber nicht.

Schraden öffnete dem MSV in den letzten 10 Minuten Tür und Tor und sah sich der ein oder anderen brenzligen Situation gegenüber. Schädler brach rechts in den Strafraum ein und sein Querpass auf Leppin wurde eher zum Querschuss. Irgendwie bekam er zwar noch den Huf ans Spielgerät, mehr als das Lattenkreuz traf er aus 5 Metern aber nicht.

Die absolute Entscheidung fiel dann in der 90. Minute und es brillierte wieder das jahrelange Stürmerduo des MSV. Wendt pieckte auf Höhe der Mittellinie den Ball in den Lauf von Leppin und der schob vor Nothing ein.

Kurz darauf gab es sogar noch eine Gelegenheit für den Gast. Gerlach, der dritte Teil des Offensivdreizacks steckte auf Wendt durch. Der fing im Strafraum an zu tanzen und wurde zu Fall gebracht. Die Pfeife blieb stumm, Leppin aber nicht. Der wartete nämlich 10 Meter vor dem Tor mutterseelenallein auf den nicht gespielten Querpass. Ein mögliches viertes Tor wäre aber auch zu viel des Guten gewesen.

Nach 2 Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Herfurth die Partie ab. Der MSV gewinnt am Ende verdient in einem ausgeglichenen und vor allem fairen Spiel. Gefühlt wurde sich nach Fouls öfter die Hand gegeben als das es erfolgreiche Pässe am Stück gab.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und der Heimelf für die Partie und wünschen allen Beteiligten eine erfolgreiche und vor allem verletzungsfreie weitere Spielzeit.