Remis im El Tagebauo! – Spielbericht MSV – TSG Rot-Weiß Kostebrau

msv-kos-1-1

Der MSV hält nach einem 1:1 im Topspiel gegen die TSG einen Punkt am Graben und darf weiterhin von der Tabellenspitze grüßen.

Groß war die Anspannung vor dem Gipfeltreffen am Graben. Lange war nicht klar, wie der Kader für das Spiel überhaupt aussehen würde. Angeschlagene und erkrankte Spieler gaben sich die Klinke in die Hand und ließen die Coaches zittern. Am Ende hat sich aus Sicht des MSV eine Elf gefunden, die wenig Raum für Verbesserungen ließ, sofern das überhaupt möglich war. Unter anderem fehlten Klix, Neumann, Scheffler und Wendt.

Aufgrund des Einstampfens unserer Scoutingabteilung in Folge steigender Energiekosten ist eine Einschätzung der Aufstellung unserer Gäste kaum möglich. Schaut man jedoch auf Statistiken aus dem world wide web, so sah das nach einer mehr als ordentlichen Truppe aus.

Ein Blick aufs angesprochene Personal brachte die ein oder andere Änderung im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen die Zweite von der BSG aus Schwarzheide. Zerna feierte nach Verletzung sein Comeback und hielt einfach überragend. Weis rutschte für ihn aufs ungeliebte Holz an der Seitenlinie und hielt nach seiner Einwechslung ebenfalls überragend. Wie keiner von beiden in der fupa-Elf der Woche landen konnte ist wirklich erstaunlich. Auf dem Spielfeld begann Poick für Klix, welcher sich in die Langzeitverletztenliste eintrug. Leider verzeichnete diese noch am Spieltag weitere Einträge.

Kommen wir zum Spiel. Kostebrau begann äußerst druckvoll, übernahm das Heft des Handelns ab Minute eins und gab es bis auf sehr wenige Minuten nicht aus der Hand. Es war der Gast, der an diesem Tag den Sieg mehr wollte und ihn auch definitiv verdient hätte, jedoch scheiterte man entweder am alles in den Schatten stellenden Torhüterduo aus Meuro oder schlichtweg am eigenen Versagen. Reihenweise wurden beste Chancen vergeben. Ein Pausenstand von 1:5 oder höher hätte niemanden gewundert, aber so kam es zum Glück nicht. Der Pausenstand war gleichbedeutend mit dem Endstand, der Weg dorthin war mit Highlights übersäht. Leider waren sie nicht nur positiver Art.

Kostebrau verzeichnete so viele Chancen, dass sowohl Notizblöcke unserer Statistiker als auch Erinnerungen in ihren Köpfen durcheinandergerieten. Auf Seiten des MSV sah es da übersichtlicher aus. Quantitativ denen unserer Gäste zwar hoffnungslos unterlegen, nicht jedoch Qualitativ. Wir beginnen mit einem Zweikampf zwischen Vogt und Leppin im Gästestrafraum. Nach Einwurf befand sich der Ball auf Kopfhöhe zwischen beiden Spielern, der Meuroer spielte seine Altersvorteile gnadenlos aus und riss das Bein eine halbe Sekunde schneller hoch als der Kostebrauer Abwehrchef. Leppin kam eher an den Ball, lupfte diesen über Vogts Kopf hinweg und wurde dann am Fuß getroffen. Unter vertretbarem Protest ließ Schiedsrichter Schmidt weiterlaufen. Ein Ding aus der Kategorie „Kann-in-Richtung-Muss-Elfmeter“. Über einen Pfiff hätte sich der Gast jedenfalls nicht beschweren dürfen. Weiter gings mit einem Kostebrauer Chancenhagel, wobei das Grundschema zumeist das gleiche blieb. Mit Tempo durchs Zentrum auf die Kette zulaufen, in die Schnittstelle zwischen Außen- und Innenverteidiger auf den starten Flügelspieler und dann freie Fahrt. Das funktionierte auch nahezu das gesamte Spiel über.

Das erste negative Highlight dann in der 15. Minute. Nach einem Zweikampf kam Märker R. ganz unglücklich auf und verletzte sich schwer am Knie. Mit gefährlichem Halbwissen versuchte man bis zum Eintreffen des RTW das Meuroer Urgestein zu versorgen. Ein großes Dankeschön an unsere Gäste, die so gut es ging mit ihrem Arztkoffer, Anweisungen bei der Behandlung oder dem einfachen zusprechen von Mut halfen.

Für Märker R. betrat Wenzel das Spiel und dann fiel überraschend der Führungstreffer durch Schrader. Wohl angespornt durch die Hiobsbotschaft von Märker R. tankte sich Schädler rechts durch und versuchte mit letzter Kraft die Flanke auf Leppin. Vogt „klärte“ genau auf den Meuroer-Teilzeittorhüter und seine Direktabnahme war für Wagner nicht zu halten. Die erste Meuroer Chance bedeutete sofort die Führung. Kostebrau schien dadurch etwas unkonzentriert, denn Arras unterlief dann keine 5 Minuten später beinahe ein Lapsus. Sein Rückpass von ihm auf Vogt lief Leppin ab und der ging alleine auf Wagner zu. Sein versuchter Tunnel scheiterte und dann gings blitzschnell in die andere Richtung. Am Ende vom Lied stand Jurischka nach Querpass alleine vor Zerna und konnte die x-te Hundertprozentige verwandeln. 1:1 statt 2:0. Bitter aus Sicht des MSV, auch wenn man mit einem Gegentor gut bedient war.

Dem Glücksspiel verfallen kopierte Leppin kurz darauf Arras, nur wollte er einen Rückpass auf Zerna spielen. Der Ball verkümmerte allerdings und wurde zur perfekten Vorlage für Hesse. Der nahm das Geschenk an und wurde von Großert verfolgt. An der Strafraumkante kam es dann zum Zweikampf. Großert schob und schob und brachte Hesse innerhalb des 16ers zu Fall. Schmidt pfiff aus Sicht des MSV zum Glück nicht. Verständliches Unverständnis auf Seiten der Gäste. Elfmeter und Platzverweis wurden gefordert und wären sicherlich berechtigt gewesen.

Meuro, was nur nach Kontern zu Chancen kam, spielte die wenigen die man hatte zwar bis zum Ende, die Anzahl der Schüsse aufs Tor stieg aber nur noch auf 2 und mehr wurden es bis Abpfiff auch nicht mehr. Gerlach hatte nach Ablage von Leppin die Chance auf die Führung, aus 14 Metern scheiterte er aber an Wagner. Eine Direktabnahme vom Schrader riss noch ein Loch ins Fangnetz.

In der Halbzeit sprach Coach M. Siering den Jungs vom Graben Mut zu. Man solle durchhalten und weiter so konzentriert wie nur möglich zu verteidigen. Man war sich einig, Konterchancen waren die einzige Möglichkeit auf einen Torerfolg. Diese waren sehr selten in der zweiten Hälfte, aber es gab sie. In Hälfte Zwei spielte der MSV diese schwach aus und verzeichnete wie gesagt nicht einen einzigen Torschuss.

Kostebrau kam völlig unverändert aus der Halbzeit. Druck auf den Gegner in jeder Situation und ordentlich Zug nach vorne. Nach Wiederanpfiff ging das Spiel nur in eine Richtung und Meuro verteidigte was ging. Liersch und Großert räumten ab was ging. Märker H. und Kramp pumpten wie ein Maikäfer, unterbanden aber was irgendwie ging. Im Tor gab es derweil den angesprochenen Wechsel. Weis hütete ab jetzt das Tor anstelle von Zerna und er hielt die Heimelf mehrfach im Spiel. Es war wirklich erstaunlich, was Kostebrau an Chancen liegen ließ.

Eine ihrer Chancen verwandelten sie dann aber. Jurischka startete auf rechts und legte quer auf Hesse, der schob locker ein, aber da schnellte die Fahne des Assistenten hoch.

Die zweite Hälfte ist damit auch schon erzählt, gäbe es da nicht weitere Negativhighlights. In Minute 70 blieb Märker H. nach einem Zweikampf liegen und konnte nicht mehr aufstehen. Leider erwischte es auch ihn am Knie und leider musste auch er den Gang in die Notaufnahme antreten.

Bis zum Abpfiff gab es dann auch noch ein 1:1 was die Anzahl der Platzverweise angeht. Leisker meckerte und Kramp foulte sich vom Feld. Kurz bevor Kramp vom Platz flog, musste erneut ein Meuroer Akteur das Spielfeld verletzungsbedingt verlassen. Schrader erwischte es an der Schulter. Ihm blieb aber immerhin die Notaufnahme erspart.

Nach einigen Minuten Nachspielzeit pfiff Schmidt die Partie ab. Meuro behält einen Punkt am Graben, wobei keiner so richtig weiß wie. Kostebrau hatte Chancen für die restliche Saison, scheiterte aber immer wieder an sich selbst, Zerna oder Weis.

So glücklich man am Graben über den Punktgewinn auch ist, so traurig ist man über den Verlust der 3 Leistungsträger. Keiner von ihnen wird dieses Kalenderjahr mehr gegen den Ball treten können. Wir senden euch beste Genesungswünsche!

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei unseren Gästen für die spannende Partie und wünschen allen eine erfolgreiche Spielzeit.