Meister & Aufsteiger! – Spielbericht MSV – FSV Guteborn

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Der MSV holt im letzten Heimspiel der Saison durch ein 1:1 gegen den FSV Guteborn den benötigten letzten Punkt und darf sich nun Meister der 1. Kreisklasse Süd nennen!

Viel stand auf dem Spiel. Es war einer dieser Tage, bei dem es fast zu schön werden konnte, um wahr zu werden. Das Wetter spielte mit, der Rasen war in einem ziemlich guten Zustand und personell waren ausreichend Spieler vorhanden. Im Training unter der Woche beschränkte man sich auf das Nötigste. Nichts wollte man riskieren und diesen Tag in Gefahr bringen. Zerna und Gerlach kehrten im Vergleich zum Spiel gegen Hohenbocka in den Kader zurück, sonst gab es keine Rückkehrer. Kramp rotierte raus und der Capitano rein.

Vor dem Spiel bekam ein Vater des Erfolgs seinen Glanzmoment. Coach Siegmund Siering wurde für seine 50 Jahre Vereinstreue und ehrenamtliches Engagement vom Fußballkreis unter tosendem Beifall geehrt. Vom Fußballkreis gab es eine Würdigung, vom MSV ein Heimtrikot mit der Nummer 50.

In den ersten Minuten merkte man der Heimelf die Nervosität deutlich an. Guteborn spielte befreit auf und wurde überwiegend mit langen Bällen in der gegnerischen Hälfte vorstellig. Der erste nennenswerte Abschluss gehörte aber der Heimelf. Leppin durfte recht unbehelligt mal aus den hierzulande berühmten 18 Metern abschließen, für Hoffmann war es einer zum Fliegen.

Auf der anderen Seite zappelte dann auf einmal der Ball im Netz. Köckritz schickte Köckritz auf der rechten Bahn in die Spur und der legte vor dem Tor quer auf Großmann, vorher wurde aber schon eine Weile Abseits gewunken. Danach kam wieder die Heimelf. Leppin versuchte sich im Kopfballspiel, für Hoffmann war es aber nur eine dankbare Rückgabe. Im Schlamm Meuros war das Trikot aber immerhin schonmal dreckig.

Bitter aus Sicht der Heimelf war dann die 15. Minute. Trentzsch und Köckritz spielten auf der rechten Seite eine Freistoßvariante umständlich wie ansehnlich aus und die Flanke vom Ex-Ruhlander segelte perfekt auf Großmann, der komplett blank vor Weis stand. Der Kopfball gegen die Laufrichtung war für ihn nicht zu halten.

Danach kam bis zur Halbzeit wenig richtig Gefährliches von beiden Seiten. Meuro wurde die Nervosität nicht los und Guteborn schaltete einen Gang zurück. Die Hitze lies Schweißtropfen laufen, die Spieler machten es ihnen aber nicht nach. So entstand ein wenig ansehnliches Spiel, das die wenigsten Zuschauer entzückte. Ein Guteborner Anhänger wertete lautstark die Tabellensituation Meuros aus der Saison 18/19 aus, das Spiel lies ihm aber auch viel Zeit dazu.

Sekunden vor Halbzeitpfiff kam aber Gerlach noch einmal zu einer guten Chance. Nach Standard schraubte sich Großert hoch und verlängerte den Ball auf den zweiten Pfosten. Dort rutschte Gerlach rein, kam aber nicht ran.

In der Halbzeit versuchte die Heimelf erst einmal beruhigende Worte zu finden. Es war kein grundsätzlich schlechtes Spiel an diesem Tag nicht, nur spielte der Kopf einfach nicht mit. So versprangen Bälle, man wurde nervös und versuchte die Verantwortung auf die Schultern anderer zu legen. Die Heimelf schwor sich ein, die zweiten 45 Minuten nochmal alles rauszuhauen, um nach Spielende angesammelte Bierkisten ihrer bestmöglichen Verwendung zuführen zu können.

Die zweite Hälfte begann mit Wechseln auf Seiten der Heimelf. Zerna hütete nun das Tor und Kramp kam für den angeschlagenen Klix. Spielerisch unverändert ging es weiter, jedoch stieg das Meuroer Selbstvertrauen mit zunehmender Spieldauer an. Man kam vermehrt zu Chancen, Guteborn allerdings auch. Es war jetzt ein besseres Spiel. Beide Mannschaften zeigten nun, warum man zusammen weit über 100 Tore geschossen hat. Richtig dicke Chancen waren Mangelware, aber Halbchancen waren nun an der Tagesordnung. Hoffmann bekam nun ein wenig mehr zu tun, behielt aber jedes Mal die Oberhand. Zwei gute Möglichkeiten hatte Gerlach nach besten Freistoßpositionen, sein erster Versuch landete kläglich in der Mauer und lies ein „Was ist das denn?“ höherklassiger Zuschauer nach sich ziehen. Sein zweiter war dann aber besser. Halbhoch um die Mauer rum touchierte Leppin noch leicht den Ball, bevor ihn Lauschke von der Linie kratzen konnte. Der Meisterschaft so nah und doch so fern.

Die Minuten verrannen und Meuro schob immer weiter an. Guteborn nahm kaum noch am Spiel teil, musste allerdings auch ihre an diesem Tag besten Spieler runternehmen.

Spielerisch war es nicht viel was die Heimelf darbieten konnte, aber zum Glück gibt es Standards und zum Glück stehen manche Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Meuro eroberte über die in der zweiten Hälfte äußerst aktive rechte Seite den x-ten Eckball und Schädler brachte ihn rein. Gerlach sagte noch eine Variante an, da brannte es lichterloh im Guteborner Strafraum. Großert bekam den Ball auf den Kopf serviert und verlängerte auf Gerlach. Der nischelte mit purer Verzweiflung und die Frisur zerstörend dagegen, traf aber nur die Latte. Von der Unterkante der Latte prallte die Kugel zurück ins Feld, genau zu Leppin. Seinen ganzen Mut zusammennehmend, sprang er in den freien Ball und köpfte ins leere Tor ein. Ein Moment, der den Graben überlaufen lies. Saisontor 24. Ausgleich. Noch 14 Minuten bis zum Titel.

Die Heimelf versuchte ab da an bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein paar Sekunden von der Uhr zu nehmen und kam auf einmal zu besten Gelegenheiten. Leppin bekam an der Mittellinie den Ball und überlief Lauschke. Häusler setzte zum Sprint an und nahm die Verfolgung auf. Leppin kam zwar mit links noch zum Abschluss, Hoffmann machte sich aber ganz breit und parierte den Versuch.

Eine ganz dicke Gelegenheit hatte dann noch einmal Gerlach, der sich den Ball vor dem Strafraum selbst eroberte und dann ebenfalls an Hoffmann scheiterte.

Und mit einmal hatte Guteborn wieder Lust auf Offensive. Stehend k.o., versuchten sie noch einmal das Tempo anzuziehen und vorne Betrieb zu machen. Es half aber nichts mehr. Meuro bekam einen Einwurf weit in der gegnerischen Hälfte und Schiedsrichter Peters pfiff ab. Es war die Erlösung für ein Jahr harter Arbeit, bei der man nicht damit gerechnet hat, tatsächlich ganz oben zu landen.

Nach Abpfiff begannen die Feierlichkeiten. Meistershirts wurden ausgeteilt und zur Überraschung aller gab es eine Pokalübergabe! Gerlach nahm den Pott entgegen und dann begannen die Feierlichkeiten. Es gab dabei nur ein kleines Problem: der Wirt war weg. Die entstehende Panik war kaum in den Griff zu bekommen. Kaum Getränke für Zuschauer, noch weniger für die Spieler. Ein paar erbarmten sich und plünderten den lokalen Getränkemarkt.

Beim MSV bricht damit nach dem Spiel gegen die SG Kroppen ein neues Kapitel an. Neue Liga, neue Gegner und wahrscheinlich mehr Spiele. Es wird eine Herkulesaufgabe, die der Verein gemeinsam angehen möchte.

Wir bedanken uns beim FSV Guteborn und beim Schiedsrichter für die faire Partie und den tollen Fußballtag. Wir wünschen viel Erfolg beim letzten Spiel und eine ähnliche berauschende Abschlussfeier.