Heimspielniederlage

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Der MSV verliert sein Heimspiel mit 1:4 gegen die Gäste aus Vetschau, verkauft sich aber doch ordentlich.

Bevor mehrere Wochen voller Auswärtsspiele anstehen, durfte man bei annehmbarem Wetter noch einmal zum Heimspiel laden. Zu Gast waren die Blau-Weißen aus Vetschau gegen die es im Hinspiel, dem ersten Spiel nach dem erfolgreichen Aufstieg, eine 5:1 Packung gab. Dass der Gast in marineblau antrat, sorgte gleich mal für einen Stimmungsdämpfer. Trikottausch auf Weiß ließ zwar optisch an die Königlichen aus Madrid erinnern, ein weißes Ballett stellten unsere Mannen jedoch nicht dar.

Personaltechnisch war der ganz bittere Ausfall von Gerlach zu verzeichnen. Der verletzte Kapitän ist für die Mannschaft einfach nicht zu ersetzen und fehlte schmerzlichst.

Von Beginn bis Ende hatte Vetschau das Gros an Ballbesitz. Meuro versuchte Defensiv sicher zu stehen und über Konter zum Erfolg zu kommen. Der offensive Auftritt der Gäste spielte der Heimelf dabei in die Karten, boten sich somit doch größere Räume als vergangene Woche gegen Lubolz. Vetschau versuchte viel mit langen Diagonalbällen und raubte sich somit selbst der technischen Überlegenheit. Selbstverständlich brachten diese auch Gefahr, jedoch verschenkte der Gast zum Glück für die Heimelf einiges an Platz. Vielleicht war es aber auch der lädierte Untergrund, auf dem technisch sauberes Kurzpassspiel kaum möglich war. Was man von Vetschau erwartete, zauberte dann überraschend Meuro aus dem Hut. Über 4-5 Stationen fand man mit schnellen Pässen den Weg in den Strafraum der Gäste, kam jedoch nicht zum Abschluss. Den Ersten verzeichnete dann Leppin, als von links nach Innen zog und das lange Eck anvisierte. Zielen bringt aber nichts, sodass mit Gut Glück draufgehalten wurde. Ansehnlich, aber ungefährlich flog das Spielgerät ins Fangnetz.

Vetschau tat sich schwer und kam kaum zu Abschlüssen. Zu kompakt und tief stand die Heimelf. Wohl mit einer anderen Erwartungshaltung angereist, machte sich bei so manch Gästeakteur langsam der Frust breit. Schütz holte sich nach recht harmlosem Foul an Zerna Gelb für Meckern ab. Kurz darauf wäre der MSV dann sogar fast in Führung gegangen, es fehlten aber ein paar Zentimeter. Meinke holte einen Freistoß nahe des Strafraums raus und Neumann schnappte sich das Spielgerät. Der Schuss kam wunderbar über die Mauer, traf aber nur den Außenpfosten.

Schütz nahm dann das Heft des Handelns selbst in die Hand und holte einen berechtigten Foulelfmeter raus. Er zog von rechts nach Innen und wurde von Poick leicht, aber ausreichend, am Knie getroffen. Den fälligen Strafstoß nagelte er rechts unten in die Ecke. Zerna war auf dem richtigen Weg, kam aber nicht entscheidend ran. Vielleicht lag es daran, dass er schonmal höher gespielt hat. So viel Mühe sich Schütz gab, das dem gesamten Sportplatz mitzuteilen, bekam es leider nicht jeder mit. Deshalb nochmal auf diesem Weg der Hinweis.

Dass Vetschaues Fußballer aber auch eine feine Klinge auf engem Raum können, bewiesen sie beim 0:2. Eine wunderbare Kombination mit ansehnlichem Direktspiel spielte Horst ein Einzeldate mit Zerna ein. Ohne Mühe überwand er die Meuroer Katze.

Mit ordentlichen Selbstvertrauen und Tempo ging der Ex-Landesliga Akteur dann in den nächsten Zweikampf mit Großert an der Grundlinie. Der Meuroer Abwehrchef schlug den Ball raus, Schütz hielt drüber und traf Großert im Fußgelenk. Ein völlig unnötiges Foul, Gelb-Rot gabs aber nicht.

Direkt danach war Pause und Meuro war mit sich zufrieden. Das stark herausgespielte 0:2 knackte die Hintermannschaft, stellte aber eine Ausnahme dar. Gelegentlich kam man selbst zu Abschlüssen und löste einige Situationen spielerisch. Bis zum Punktgewinn war es noch ein langer Weg, aber vielleicht wäre ja noch etwas möglich.

Halbzeit Zwei begann wie Halbzeit Eins – mit einer Torchance für Meuro. Neumann schickte Klix auf den Weg und der spitzelte den Ball am herausstürmenden Liebig vorbei. Problematisch nur, der Ball trudelte auch ein paar Zentimeter am Pfosten vorbei.

Auf der Gegenseite war es wieder Vetschaus bester Offensiver an diesem Tag, der für Gefahr sorgte. Über rechts ging Schütz bis in den Strafraum und zur Grundlinie, dort gab es an hörbaren Kontakt, er spielte aber weiter. Sein Querpass konnte nur mit größter Mühe geklärt werden.

Meuro wurde etwas offensiver und holte vereinzelt Standards raus. Einer davon brachte dann Erfolg. Neumann streichelte einen Ball aus dem Halbfeld wunderbar in den Strafraum und Meinke stieg zum Kopfball. Vor dem Vetschauer Schlussmann war er am Ball und verlängerte ihn ins Netz. Meuro war da und dann hatte Vetschau einfach nur Glück. Schütz holte Leppin mit Tritt in die Achillessehne von den Beinen. Schiedsrichter Waschfeld sah das ganze aber gelassen und zückte erneut kein Gelb-Rot. Schütz wurde dann ausgewechselt und Vetschau durfte mit 11 Mann weiterspielen.

Bitter war dann das 1:3. Einen eigentlich harmlosen Ball, den Liersch schon unter Kontrolle hatte, machte er selbst nochmal scharf und Hörnicke-Steep sagte Danke. Sein Tempo war uneinholbar und vor Zerna blieb er cool und tunnelte ihn.

Bei den nächsten Aktionen durften sich dann wieder die Vetschauer auszeichnen. Liebig fischte einen satten Volley von Leppin bockstark aus der Ecke, bevor dann Hille sich ins Notizbuch des Schiedsrichters spielte. Zwei Fouls gegen den mittlerweile eingewechselten Anas, eins davon taktisch, brachten ihm seine erste Gelbe Karte ein. Und da Schütz sich schon alles erlauben durfte, tat Hille das auch. Mit beiden Beinen sprang er auf Höhe der Mittellinie in Meinkes Füße und erwischte ihn. Erneut kein Gelb-Rot, erneut völliges Unverständnis.

Kurz vor Ende häuften sich dann die Torchancen, sogar Meuro kam nochmal gefährlich nach vorn. Über Umwege landete das Spielgerät bei Anas, der aber aus 13 Metern den Ball über das freie Tor drosch. Besser machte es dann wieder Hörnicke-Steep. Mit deutlichen Tempovorteilen entkam er Großert und blieb vor Zerna erneut eiskalt.

Kurz darauf war Schluss. Verdient entführt der Gast die 3 Punkte in den Spreewald, zurück bleibt eine mit der eigenen Leistung zufriedene Heimmannschaft, die sich teuer verkaufte und dieses Spiel wie durch ein Wunder gegen 11 Gegenspieler beendet hat.