Erneute Niederlage im Topspiel – Spielbericht FC Rot-Weiß Sallgast – MSV

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Der MSV verliert denkbar knapp mit 4:3 gegen den FC Rot-Weiß Sallgast und es scheint, als ob Spitzenspiele der Elf vom Graben nicht liegen.

Nach langer Anreise über Berg und Tal und über Stock und Stein traf man am Sportplatz des Gastgebers ein. In Sallgast, wo der Herbst schon merklich Spuren an den Bäumen hinterließ, traf man auf das Team der Stunde der Kreisklasse Ost. Die letzten 3 Spiele gewann die Heimelf und gegen den MSV sah die Truppe rund um Kapitän Peukert nie wirklich schlecht aus.

Der Gast begann mit einer Veränderung im Vergleich zum Auswärtserfolg in Wormlage. Der zuletzt des Feldes verwiesene Märker R. nahm den Platz in der Startelf ein. Priemer M. rutschte auf die Bank. Parallel zur Aufstellung gab Übungsleiter Gerlach der Elf den Hinweis, auf die langen Bälle zu achten und die Zielspieler schon bei der Ballannahme zu stören bzw. schon Peukert bei dessen langen Bällen zu behindern.

Wie lange sich der Gast an die taktische Vorgabe hielt? Maximal 45 Sekunden. Dann hatte Frankus nach langem Ball von Peukert die erste gute Abschlussmöglichkeit im Strafraum Meuros. Aus am Ende recht spitzen Winkel ging sein Ball aber noch deutlich am Tor vorbei. Meuro schien allerdings wachgerüttelt, denn der erste Angriff saß direkt. Neumann brachte eine Ecke von der linken Seite rein und der Ball fiel Scheffler direkt auf den Schlappen. Sein Abschluss schlug links unten ein. 0:1 nach gerade einmal 2 Minuten. Das Spiel begann aus Sicht Meuros natürlich vielversprechend, es nahm aber einen eher dürftigen weiteren Verlauf.

Sallgast war vom Gegentor unbeeindruckt und konzentrierte sich auf hohe Bälle. In der 5. Minute erzielt die Heimelf in Person von Riedel den Ausgleich. Normalerweise ist man darüber enttäuscht, verärgert oder schlichtweg unzufrieden, allerdings war dieses Tor ein Gemälde. Aus ca. 25 Metern, etwas rechts versetzt vom Tor bekam er den Ball, legte ihn sich auf den Linken und zog ab. Die Kugel lag in der Luft wie sonst nur Wendt und ohne Luft für ein Blatt Papier zwischen Latte und Pfosten schlug dieses Meisterstück in der langen Ecke exakt im Knick ein.

Zeigte sich Sallgast unbeeindruckt vom Gegentor, offenbarte Meuro ein anderes Gesicht. Keine 10 Minuten später war erneut Riedel der Torschütze. Diesmal mit einem schnöden, im Vergleich zum Ausgleich fast schon langweiligen Treffer, der der Gemütslage aller derer die es mit dem Gast hielten jedoch deutlich zusetzte. Ein langer Ball von Peukert wurde erneut nicht gut verteidigt, der Ball gelangte zum Torschützen links im 16er und der ließ sich nicht lange bitten.

Nach dem Führungstor war es ein ausgeglichenes Spiel, wobei die Offensive des Gastes nicht viel Gefahr versprühte und defensiv bei jedem langen Ball der Baum brannte. Leppin hatte nach einer Flanke von Scheffler die Chance zum Ausgleich, wurde aber im letzten Moment entscheidend gestört. Sallgast verzeichnete ebenfalls Chancen, vertändelte sie aber oder Weis hielt seine Mannschaft im Rennen.

In der Halbzeit wiederholte Gerlach seine Ansprache von vor dem Spiel gebetsmühlenartig. Wie vorhergesagt agierte Sallgast ausschließlich mit langen Bällen auf die Zielspieler Frankus, Riedel und Wagner. Er gab der Mannschaft Anweisungen mit auf den Weg, wie die Bälle verteidigt werden sollten. Wie lang es diesmal anhielt? Circa 5 Minuten.

Allerdings ging der Auftakt wieder an den MSV. Märker R. schlug eine wohltemperierte Flanke von der rechten Seite in die Gefahrenzone. Kmiecik im Tor der Heimelf verließ dieses, verschätzte sich aber völlig. Seine Fußabwehr landete auf Höhe des Strafraums genau vor Leppin, der nach kurzer künstlerischer Pause den Ball über Peukert hinweg im Tor unterbringen konnte. Der Gast war wieder da und wollte mehr. Was allerdings folgte, war aus Sicht Meuros das nächste bittere Kapitel Fußballhistorie „Sallgast“.

Keine 60 Sekunden nach dem Ausgleich führte die Heimelf wieder. Wiederholt ein langer Ball, wiederholt gewann Sallgast die Kugel und wiederholt erzielt Riedel ein Tor. Frankus brachte die Kugel von rechts rein und Riedel musste nur noch den Fuß hinhalten. Weis war machtlos.

Aber damit noch nicht genug. Wiederum keine 60 Sekunden später stand es 4:2! Ein langer Ball, ein gewonnener Zweikampf, zwei Kurzpässe und schon lag die Kugel rechts im Strafraum auf dem Fuß von Frankus. Sein Schuss schlug präzise in der langen Ecke ein. Weis war wieder chancenlos.

Von da an agierte der Gast aber defensiv sicherer. Die langen Bälle wurden nun besser verteidigt, nach vorne ging aber immer noch nicht so wirklich etwas. Priemer M. kam in der 60. für Märker H. und sollte mit seinen Flanken für Gefahr sorgen.

Den gefährlichsten und zeitgleich artistischsten Abschluss verzeichnete Wendt für sich. Nach Leppins Flanke wurde der Ball als kleine Bogenlampe geklärt und der immer noch als Model für das Fußballlehrbuch posierende Wendt setzte zum Fallrückzieher an. Seine Technik war wirklich überragend, nur setzte er den Ball gut einen Meter zu weit rechts an. Dieses Tor hätte dem von Riedel in nichts nachgestanden.

Meuro gab sich nach dem Doppelschlag aber nicht auf. Neumann brachte einen Freistoß rein und aus dem Gewühl legte Leppin den Ball ab auf Schädler, der aus nächster Nähe den Anschlusstreffer besorgte. Der Gast war wieder dran und man merkte der Heimelf den Kräfteverschleiß deutlich an. Sallgast fand sich nur noch in der Defensive wieder, sah sich aber keiner wirklich gefährlichen Aktion Meuros gegenüber.

Kmiecik musste in der Folge nur selten zupacken. Neumann brachte die Flanke genau auf den Kopf von Großert, sein Kopfball kam aber genau auf den Keeper.

In der 81. Minute zog Gerlach die letzten Joker, Sals und Stern kamen für Märker R. und Wendt. Offensiv kam der MSV nur noch einmal gefährlich vor das Tor von Sallgast. Schädler brachte einen Einwurf auf Leppin, der kam aus recht spitzem Winkel zum Abschluss und Kmiecik kratzte den Ball noch aus der kurzen Ecke. Die beiden anschließenden Eckbälle waren nicht gefährlich für die Heimelf.

Nach 4 Minuten Nachspielzeit pfiff Kazmierowski die Partie ab. Meuro unterliegt Sallgast damit erneut und rutscht in der Tabelle auf Platz 3 zurück.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei der Heimelf für die jederzeit faire und spannende Partie und wünschen allen Beteiligten eine möglichst erfolgreiche und verletzungsfreie Saison.

Der MSV empfängt nächsten Sonntag die 2. Mannschaft der Askanen zum Amtsderby. Sallgast genießt eine Woche spielfrei und misst sich zum Jahresabschluss mit der 2. Mannschaft aus Großräschen.