Erfolgreicher Pflichtspielauftakt – Spielbericht MSV – SV Großräschen II

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Nach einer durchwachsenen Leistung gewinnt der MSV sein erstes (Pflicht-)Heimspiel des Kalenderjahres gegen die 2. Garde der IBA-Städter.

Bei strahlendem Sonnenschein empfingen die Ballkünstler vom Graben die selbst ernannten Amateure der IBA-Städter. Erfreulich sollte an diesem Tag nicht nur das personelle Aufgebot des MSV sein, auch wurden sämtliche tierschutzrechtliche Voraussetzungen erfüllt, um den Zapfhahn wieder zum Einsatz kommen zu lassen.

Das schon angesprochene Personal zeichnete sich am Spieltag nicht nur durch Qualität, sondern auch durch Quantität aus. 14 Recken, wobei einige durch das Durchlaufen des Meuroer-Nachwuchsleistungszentrums als Identifikationsfiguren bezeichnet werden können, standen dem wiedergekehrten Coach Siering und seinem Kompagnon Poick zur Verfügung. Dem Aufgebot fern blieben Märker H., Priemer S. und Sals.

Im Zuge der angesprochenen Personallage standen den beiden Fußballdirektoren von der Seitenlinie mannigfaltige Startaufstellungen zur Verfügung. Man entschied sich für ein altbewährtes System, dass dem Kader durch zahllose Videoschulungen bestens bekannt war. Da sich die taktische Grundformation im Vergleich zum letzten Testspiel veränderte, rotierte auch das Personal. Im Tor streckte sich erneut Weis, in der Abwehr gab es die ersten Wechsel. Für Heiner M. und für Kramp spielten Schädler und Scheffler. Neumann wechselte mit Scheffler die Position und begann als Defensivspieler. Jenseits der Abwehrkette verschob sich wie angesprochen das Konstrukt. Märker R. verdrängte Priemer M. auf die Bank und startete auf der rechten Bahn.

Begann man, auch durch taktische Spielerein, im letzten Testspiel verunsichert, war man im gewohnten System sicher und gleich sehr gut in der Partie. Keine 5 Minuten waren gespielt, als Scheffler im Mittelfeld nach einem Fehlpass im Aufbau des Gastes den Ball bekam und ihn direkt Leppin den Lauf legte. Der schraubte sein Torekonto nach oben und schob überlegt in die lange Ecke.

Meuro spielte danach weiter nach vorne und hatte durch Wendt die dicke Chance auf 2:0 zu erhöhen. Die Heimmannschaft kam über Klix über rechts gut durch und seine Rücklage auf den Erwähnten war auch klasse gespielt, sein Abschluss wurde vom heute gut aufgelegten Skrzypczak aber entschärft. Leppin versuchte den Abpraller zu verwerten, ihm fehlten aber entscheidende Zentimeter.

Fast schon im direkten Gegenzug glich der Gast durch ein Slapstick-Tor von Jentzsch aus. Ein Abstoß von Weis wurde von der „Zweeten“ abgefangen, der Ball gelang zum Torschützen und der zog aus gut und gerne 25 Metern ab. Weis eilte dem Ball hinterher und hob ab. Der Ball küsste aber erst die Latte, danach den Rücken vom Meuroer Schlussmann und ging von da ins Tor.

Nach dem Ausgleich kam aber wie schon so oft der große Bruch im Spiel des MSV. Der Gast begann durch besseres Kombinationsspiel und besseres Zweikampfverhalten das Spielgeschehen zu dominieren. Der MSV tat sich sehr schwer, kam daher in der ersten Hälfte kaum mehr vor das Gehäuse des Gastes. Nennenswert gefährlich wurde es nur zwei Mal durch Leppin. Gerlach presste Leppin eine Direktabnahme auf die Brust, dieser legte ihn sich dann aber einmal zu oft vor und wurde dann rüde wie auch fair von Kuhnert abgegrätscht. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hob Märker noch einmal den Ball über die Kette, Leppin erreichte diesen aber nicht rechtzeitig vor Skrzypczak. Für Weis im Tor wurde es selten gefährlich.

Der Ton in der Halbzeitpause war etwas rauer als üblich. Der MSV spielte weit unter seinen Möglichkeiten. Man brachte wieder einmal einfache Pässe nicht an den Mitspieler und traf oft falsche Entscheidungen. Es stand jedoch 1:1, man musste sich nur auf seine Stärken besinnen.

Der zweite Abschnitt brachte neben dem Seiten- auch einen Spielerwechsel. Poick betrat für Klix den Platz und dieser war direkt am erneuten Meuroer Führungstreffer beteiligt. Das Tor hatte aber einen etwas faden Beigeschmack. Schiedsrichter Kühn sprach dem Gast einen Einwurf zu, welcher ein Räschener Verteidiger in einer wirklich erwähnenswerten FairPlay-Aktion aber der Heimelf zusprach. Diesen ausgeführten Einwurf bekam Räschen nicht geklärt und der Ball gelang zum allsehenden Antreiber Poick. Der Eingewechselte hob die Kugel perfekt über die Abwehr in den Lauf vom Capitano Gerlach, der Skrzypczak keine Chance lies.

Der Gast gab sich nach dem erneuten Rückstand nicht auf und verzeichnete über die zweite Hälfte verteilt selbst beste Chancen, die aber teilweise kläglich vergeben wurden. Das Spiel plätscherte mehr oder weniger vor sich hin, wobei keine der Mannschaften wirklich das Zepter des Handelns in die Hand nehmen wollte. Im Vergleich zur ersten Halbzeit hielt die Heimelf nun auch körperlich besser gegen, brachte sich der Gast bei zunehmender Spieldauer mit nicht enden wollenden Diskussionen über gefallene Schiedsrichterentscheidungen selbst aus der Fassung. Was man jedoch nicht vergessen darf, ist, dass das Spiel nicht unfair war, was 7 gelbe Karten vermuten lassen. Vielmehr muss man noch einmal die oben angesprochene Fairplay-Aktion des Räschener Abwehrspielers erwähnen.

Leppin vergab nach dem Führungstreffer durch Gerlach zweimal die Chance, das Ergebnis in die Höhe zu treiben. Schloss er bei der ersten unplatziert ab, wurde er bei der zweiten entscheidend gestört.

Im Verlauf der recht ereignislosen zweiten Hälfte wechselten beide Mannschaften, wobei der MSV das glücklichere Händchen hatte. Da Poick auf dem Spielfeld um Atem ring, konnte Siering Personalentscheidungen endlich mal wieder in eigener Zuständigkeit treffen. Seine erste Entscheidung, Priemer M. zum warm machen zu schicken, lies die Herzen der Meuroer Anhängerschaft höherschlagen, denn mit ihm bahnte sich ein frischer Impuls für das etwas lahmende Offensivspiel der Heimelf an. Sierings zweite Entscheidung war fast noch wichtiger, denn sie entschied die Partie. Er brachte den Meuroer Himmelsstürmer für Wendt und mit seinem ersten Ballkontakt brachte er den Graben keine 120 Sekunden später zum überlaufen. Scheffler erhielt links von Leppin den Ball und schickte mit einem klasse Ball hinter die Kette den Joker auf die Reise. Der nahm den Ball gar nicht mehr an, sondern zog aus 16 Metern direkt ab. Der Abschluss rollte an Skrzypczak vorbei in die linke Ecke.

Was die Vorentscheidung sein sollte, sah der Gast aber etwas anders. Mit dem Mute der Verzweiflung suchten die Mannen um Kapitän Glawe ihr Glück in der Offensive und hätten kurz nach der vermeintlichen Vorentscheidung den Anschlusstreffer machen müssen. Über links kam ein Ball flach in den Strafraum auf den am Elfmeterpunkt völlig blank stehenden Fröschke, dem sein Abschluss allerdings gründlich missling und er den Ball dem schon geschlagenen Weis in die Arme schob.

Das Spiel hatte nun, so kurz vor Ende, weitere Hochkaräter parat. Märker war rechts durch und legte quer auf Scheffler, der schloss aber zu zaghaft ab und auch er schob unbedrängt dem in dieser Situation allerdings überragend reagierenden Skrzypczak die Kugel an die Hand. Im Nachsetzen hatte dieser den Ball dann sicher.

Mit der letzten Aktion des Spiels schrieb auch Kuhnert noch ein weiteres Kapitel in diesem Spiel. Liersch traf Fröschke im Strafraum am Fuß und Kühn zeigte berechtigterweise auf den Punkt. Kuhnert schnappte sich die Kugel und ihm spielten die Gezeiten einfach nicht in die Karten. Bei schwer zu bespielendem Geläuf und Rückenwind jenseits der Drachensteigen-Grenze verzog er und schickte den Ball rechts oben am Knick vorbei ins Fangnetz.

Direkt danach war Schluss. Der Meuroer SV gewinnt somit seinen Jahresauftakt in der Liga und darf sich vorerst Tabellenführer nennen. Bei einem Spiel mehr ist man nun punktgleich mit der Reserve aus Finsterwalde. Für Großräschen heißt es weiterhin Abstiegskampf, wobei gesagt werden muss, dass bei besserer Konzentration die zum rettenden Ufer nötigen Punkte geholt werden können.

Die Heimelf bestreitet am 27.03. um 13:00 Uhr zu Hause erneut ein Freundschaftsspiel. Zu Gast ist die Reserve aus Ortrand, die sich in der 1. Kreisklasse Süd Tabellenführer nennen darf und dort vor allem Offensiv das Maß aller Dinge darstellt.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter Kühn und bei Räschens „Zweete“ für das spannende und faire Spiel und wünschen allen Beteiligten eine verletzungsfreie und erfolgreiche Spielzeit.