Endlich 3 Punkte! – Spielbericht MSV – SpVgg. Raddusch

msv-rad-5-0

Es ist soweit, der MSV holt seine ersten 3 Punkte in der neuen Liga und kann höchst zufrieden auf das vergangene Wochenende zurückblicken.

Trübe Aussichten bot nicht nur das Wetter, sondern auch ein erster Blick aufs Personal beim Aufsteiger. Coach Siering beim Lehrgang, mehrere Spieler abwesend. Zur Freude aller kehrten jedoch Poick vom Goldtopfsuchen und Liersch nach überstandener Verletzung zurück. Beide fanden sich sofort in der Startelf wieder, was zu einer taktischen Umstellung führte. Defensiv endlich mal wieder wirklich sicher stehen war die Hausaufgabe des Tages. Die Rückkehr zum Libero in Person von Liersch war dabei das Zünglein an der Waage. Davor konnten Kramp und Großert in gewohnter Manndeckung agieren und diese in Fleisch und Blut übergegangenen Mechanismen funktionierten noch immer. Ebenfalls durfte Märker sein Startelf-Comeback nach monatelanger Verletzungspause feiern.

Knapp 60 Zuschauer sahen ein Spiel, bei dem sich beide Mannschaften so langsam dem Ernst der Lage bewusst waren. Der Saisonstart missriet beiden und so stand man jeweils ohne Sieg da. Dass die Defensivreihe der einen Mannschaft 15 und die andere 16 Gegentore schluckte, lies allerdings auf viele Tore hoffen.

Meuro kam ordentlich ins Spiel. Die ersten Zweikämpfe konnte man mehrheitlich für sich entscheiden und zaghafte Offensivausflüge starten. Dem Gast überlies man zunächst den Ball, gegen die neu sortierte Defensivreihe tat er sich allerdings sehr schwer. Bis zur Mittellinie lief der Ball, danach versuchte man sich mit halbhohen Bällen in die Freiräume, welche aber konsequent verteidigt wurden. Insbesondere Großert kam die Spielweise zugute, konnte er doch endlich wieder sein ausgeprägtes Zweikampfverhalten zeigen. Kramp stand seinem Vorbild in nichts nach und eiferte ihm nach. Als Belohnung fing er sich die bereits dritte gelbe Karte der Saison ein. Für Großert gabs ein Cut über dem Auge.

Die erste halbwegs nennenswerte Chance hatte die Heimelf nach einem Ballverlust im Aufbauspiel der Gäste. Leppin konnte sich einen Fehlpass erlaufen und zum Sprint in den Strafraum ansetzen. Nach 20 Metern maximaler körperlicher Belastung war die Kraft aber weg und sein Querpass stellte keine Gefahr dar.
Meuro fand in den nächsten Minuten aber zunehmend Sicherheit und Selbstvertrauen und brachte sogar die ein oder andere Passstafette in der gegnerischen Hälfte zu Stande. Eine davon war dann sehr gut zu Ende gespielt. Über Gerlach kam der Ball zu Heuser und der schickte Leppin durch die Gasse. Der gewann den Zweikampf gegen Richter und brachte den Ball vor herauseilendem Keeper mit der Pieke im Tor unter.

Danach begann die beste Phase der bisherigen Saison. Raddusch unterliefen weiterhin Ballverluste im Aufbauspiel und die Heimelf nutzte den dadurch entstehenden Raum. Leppin bekam am Strafraum den Ball, dribbelte bis zur Grundlinie und versuchte sich an einer Flanke. Diese geriet zwar viel zu lang, aber Märker auf der anderen Seite konnte freistehend mit seiner Flanke einen Lehrbuchbeitrag schreiben. Diese fand mustergültig den startenden Gerlach im Zentrum, der den Ball unnachahmlich neben den Pfosten legte.

Der Doppelschlag setzte dem Gast zu. Offensiv tat er sich äußerst schwer und kam bis auf einen zu lang geratenen Steckpass zu keiner gefährlichen Aktion. Meuro glänzte auch nicht mit Chancenwucher, jedoch mit einer guten Chancenverwertung. Gerlach wurde rechts an der Strafraumkante gefällt und Heuser nahm sich der Sache ein. Richter im Tor der Gäste konnte den Freistoß sicher halten, kam bei der Landung aber mit der Schulter den Pfosten. Dabei ließ er den Ball fallen und Kramp konnte zum 3:0 abstauben.

Die Chance aufs 4:0 hatte Anas, als er nach einem Konter über Leppin allein vor Richter auftauchte. Ihm versagten aber die Nerven und der Gäste Keeper konnte klasse parieren.

Kurz darauf war Pause. Bei regnerischem Herbstwetter verschwand Meuro voller Euphorie in der Kabine. Offensiv nutzte man seine Chancen, defensiv stand man sicher, spielerisch war da aber doch Luft nach oben. Spielertrainer Poick und Führungskraft Gerlach erinnerten an das vorgegebene Ziel und die ausgewiesene Marschroute. Man hatte jetzt etwas zu verlieren.

In der zweiten Hälfte verlor sich dann das Tempo und über eine halbe Stunde passierte nichts Nennenswertes. Raddusch versuchte es, Meuro machte wenig. Die Heimelf beschränkte sich nahezu ausschließlich aufs Verteidigen und mit zunehmender Spielzeit gingen Körperspannung und Konzentration flöten. Die logische Folge: Raddusch kam immer gefährlicher vor das Tor von Zerna, der bis auf zwei Fernschüsse jedoch nichts entschärfen musste. Reschke versuchte seine Mannschaft mitzureißen, sah sich aber immer mehreren Gegenspielern gegenüber. Zu allem Überfluss trugen er und Großert nach einem Zweikampf einen kleinen Cut über dem Auge davon. Nach kurzer Behandlung ging es für beide weiter.

Aus der allgemeinen Lethargie erwachte dann Anas. Er gewann den Ball am eigenen Strafraum und rannte los. Abgedrängt auf die andere Spielfeldseite kam Buder bei seiner Grätsche etwas zu spät und erwischte ihn. Bergmann zeigte die Ampelkarte. Danach war Raddusch gebrochen. In den verbleibenden 15 Minuten hatte Meuro viel Platz und erspielte sich eine Vielzahl von Chancen. Der mittlerweile eingewechselte Super-Sub Priemer war im Spiel und er hatte direkt eine ganz dicke Möglichkeit aufs Tor. Liersch schickte Leppin, der ging bis in den Strafraum und legte quer. Dort versagten dem freistehenden Priemer die Nerven und Richter parierte wie in Hälfte Eins stark.

Besser machte es Anas, der nach schönem Pass in den Lauf von Gerlach allein vor Richter den Kopf oben behielt und überlegt abschloss. 4:0, es wurde deutlich.

Priemer schien nun noch motivierter als vorher und ihm bot sich gleich die nächste Gelegenheit. Nach Chaos im Strafraum der Gäste legte er nicht ab, sondern versuchte den Schuss aus der Drehung, welcher von Pospischil geblockt wurde. Da alle guten Dinge 3 sind, durfte er es kurz darauf schon wieder probieren. Wieder wurde Leppin geschickt, wieder legte er quer, wieder traf Priemer nicht.

Raddusch unter Dauerdruck und es gab die nächste brenzlige Situation im Strafraum der Gäste. Ein Eckball von der linken Seite wurde von Unglaube per Hand auf Höhe des Schienbeins aufgehalten, die Pfeife von Bergmann blieb aber stumm.

Den Schlusspunkt setzte dann Leppin. Ein langer Ball wurde von Pospischil vor seine Füße geklärt, er legte sich den Ball zurecht und donnerte ihm zum Endstand ins Netz. Für ihn war daraufhin Schluss und Preusche betrat das Spielfeld. Mehr als ein Tänzchen an der Eckfahne konnte er aber nicht mehr zeigen.

Schiedsrichter Bergmann pfiff pünktlich ab. Meuro gewinnt am Ende hochverdient mit 5:0 und fährt die ersten 3 Punkte der Saison ein.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei den Gästen für die sehr faire Partie und wünschen maximale Erfolge.