Die Festung gestürmt! – Spielbericht SV Blau-Gelb 90 Sonnewalde II – MSV

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Der Meuroer SV gewinnt auswärts souverän mit 0:4 gegen die Zweitvertretung aus Sonnewalde und hält den Anschluss an den Spitzenreiter aus Finsterwalde.

14 Mann und das Offiziellenteam um Siering und Zaddach traten die zweitlängste Auswärtsfahrt der Saison an und sahen sich einer der stärksten Heimmächte dieser Saison gegenüber. Die Heimfestung wurde erstmalig durch die Mannschaft aus Crinitz gestürmt, der MSV tat es ihnen an diesem Sonntag gleich.

Auf dem Spielberichtsbogen fehlten Richter, Sals, Scheffler und Weis. Durch den Ausfall des Meuroer Torwartrecken feierte Kramp sein Pflichtspieldebüt im Tor und hielt seine Weste direkt blütenweiß. Priemer M. durfte sich aufgrund überragender Trainingsbeteiligung von Beginn an beweisen und verdrängte Wendt auf die Bank und Poick stellte sich selbst anstelle von Märker H. auf.

Konnte der Gast personell nahezu aus den Vollen schöpfen, sah es bei der Heimelf etwas düsterer aus. Einige der Leistungsträger fehlten bzw. halfen bei der richtungsweisenden Anschlusspartie der ersten Mannschaft aus.

Schiedsrichter Höhne bat beide Mannschaften in angemessen Tempo auf das saftige Grün und wer dachte, Sonnewalde würde 90 Minuten den Bus vor der eigenen Garage parken, sah sich weit gefehlt. Von Minute eins versuchte sich die Heimelf im Pressing und setzte der Hintermannschaft der Grabenkicker ordentlich zu. Den ersten Abschluss verzeichnete aber die Gästeelf in Person von Leppin, der nach einer zentral geklärten Eckballvariante mit links voll durchzog und das E vom nahe gelegenen EDEKA Schriftzug runterschoss.

Sonnewalde, völlig unbeeindruckt von diesem Vandalismus, ging weiter aggressiv vorne drauf. Eine dieser Attacken mündete jedoch in der frühen Führung aus Sicht des MSV. Großert, mittlerweile ligaweit für seine gelöffelten Halbschussfreistoßflanken bekannt, brachte einen Freistoß aus der eigenen Hälfte in Richtung der Abwehrkette der Heimelf. Dort verschätzte sich ein Abwehrspieler und auf einmal stand Leppin frei vor Krausch, der an den Abschluss nicht mehr herankam.

Meuro verfiel diesmal nicht in alte Muster sondern setzte direkt nach. Poick, der sich mit seiner Berufung als Linksverteidiger selbst überraschte, brachte einen Einwurf auf Höhe der Sechzehnerkante auf den mitgelaufenen Captain Gerlach. Der tankte sich durch zwei Mann durch und stand dann vor Krausch. Nachdem er ihn auf der Linie stumpf abschoss, kullerte sein Rebound in die lange Ecke.

Nach dem frühen Doppelschlag verfiel der MSV dann aber doch in alte Muster. Der Gast hatte zwar mehr Ballbesitz, nur das Ergebnis vermittelte noch keine Sicherheit. Sonnewalde kam in der ersten Hälfte hingegen kein einziges Mal gefährlich vor das Tor vom Kramp.

Meuro wollte das Ergebnis in die Höhe schrauben und versuchte weiter nach vorne zu spielen, tat sich aber gegen die Abwehrkette der Sonnewalder Recken mit teils unsauberem Kombinationsspiel schwer. Zumeist wurden die sich doch bietenden Räume zu schlecht bespielt oder der Versuch einen Gegenspieler auszuspielen war verlockender als der Versuch einer Flanke in den phasenweise bestens besetzten Strafraum. Die größte Chance auf das 0:3 hatte wieder Gerlach, der nach einer Neumann-Ecke relativ frei zum Kopfball kam, diesen aber einen Tick zu hoch ansetzte. Eine weitere Chance bot sich Priemer, der nach Steckpass von Gerlach unter Bedrängnis die falsche Entscheidung traf, indem er auf den mitgelaufenen Leppin querlegen wollte und im letzten Moment daran gehindert wurde.

Ähnlich gefährlich wurde es durch Leppin, der nach scharfem Steckpass von Klix die Ballannahme misslang und ein Abwehrbein den Ball vom Sportplatz fegte.
In der 40. Minute besorgte Schädler dann das 0:3 und die gefühlte Vorentscheidung. Priemer macht rechts im 16er einen Ball klasse fest und legte auf den mitgelaufenen Schädler in den Rückraum. Nach kurzem Tänzchen streichelte er die Kugel mit links traumhaft ins lange Eck.

Kurz danach war Pause. Coach Siering war von der Leistung seiner Schützlinge durchaus angetan und lobte Liersch und Großert für ihre sauberen Querpässe in der eigenen Hälfte.

Die zweite Hälfte war dann für alle Beteiligten ganz schwere Kost. Sonnewalde verzeichnete zwei Abschlüsse, wobei ein Radigk Freistoß recht knapp am Kasten von Kramp vorbeiflog. Eingreifen musste er bei einem tückischen Aufsetzer auf die lange Ecke, welchen er aber doch souverän parierte. Die restliche Spielzeit gehörte voll und ganz dem MSV. Der Gast fuhr einen Angriff nach dem anderen, wobei beste Chancen entweder ausgelassen wurden, oder aber die Abwehr die Heimelf gut verteidigte. Man konnte jedoch erkennen, dass hohe Bälle über die Abwehr, sofern nicht durch den Wimpel schon im Keim erstickt, den Gastgeber vor größte Probleme stellten. Sinnbildlich war ein hoher Diagonalball auf Leppin, welcher sich im Zweikampf gegen Wolf durchsetzte und dann völlig frei vor Krausch an einem katzenartigen Reflex scheiterte. Kurz vorher gewann Krausch ein weiteres Duell gegen Leppin, als Gerlach auf den Stürmer des MSV klasse durchsteckte und der nur noch mit der Fußspitze den Lupfer über das Bein vom Keeper hinweg versuchen konnte, jedoch versagte.

Meuro drückte und versuchte die Führung auszubauen, nur scheiterte man immer wieder an der Sonnewalder Hintermannschaft. Nahezu 90% der Meuroer Angriffsbemühungen liefen über die rechte Bahn. Märker R. und Schädler wurden defensiv nur noch durch das Verteidigen von Abstößen gefordert und hatte sonst viel Platz, um sich selbst in die Offensive einzuschalten. Wie aber schon in Hälfe eins war irgendwann der Raum zu eng und man fand keinen Weg durch das Abwehrbollwerk. Schädler versuchte es um die 80. Minute mit purer Willenskraft, nur war nach dem 5. Gegenspieler auch für ihn Endstation.

Das letzte Wort an diesem beschaulichen Sonntagmittag hatte dann Wendt. Der Edeljoker, in der 56. Minute für Priemer eingewechselt, spielte im Strafraum des Gastes einen sauberen Doppelpass mit Gerlach und versenkte die Kugel akkurat im Knick der kurzen Ecke. Krausch im Tor war obgleich der Präzisionsarbeit überrascht und konnte den Ball nicht mehr fischen. Mit dem Tor pfiff Schiedsrichter Höhne die Partie ab.

Der MSV nimmt damit Hürde Sonnewalde und blickt nun auf einen ganzen heißen Mai. Zum nächsten Pflichtspiel tritt man die längste Reise des Jahres an. Man misst sich mit dem Drittplatzierten aus Crinitz.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei der Heimelf für das faire Spiel und wünschen allen Beteiligten eine erfolgreiche restliche Spielzeit. Weiterhin möchten wir dem Sonnewalder Greenkeeper ein besonderes Lob aussprechen. Das Spielfeld war in einem wirklich tollen Zustand.