Derbysieger! – Spielebreicht FSV Empor Hörlitz – MSV

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Der MSV gewinnt das Derby gegen Hörlitz mit 1:5 und behält das Saisonziel „Top 3“ in den Augen.

Weit war der Weg zum 7,5 Kilometer entfernten Hörlitzer Sportpark und zum einzigen Derby für die Meuroer in dieser Saison. Doch den Start in die Rückrunde stellte man sich etwas anders vor. Mit Euphorie und Selbstvertrauen kam man aus der am Ende überzeugenden Winterpause, bis gleich 2 Spielabsagen eintrudelten. Gegen Grünwalde stand der eigene Platz unter Wasser und die Absage war absehbar, gegen Hohenbocka nicht. So startete man ein wenig aus der Kalten. Training und Spiel unterscheiden sich in der Intensität doch mitunter.

Personell konnten die 3,5 Coaches (Zaddach feierte sein Comeback auf der Ersatzbank), bis auf die Langzeitverletzten Märker H., Märker R. und Schädler M., auf nahezu alle Spieler zurückgreifen. Überraschend fehlte Priemer S., welcher familiären Verpflichtungen nachkommen musste.

Auf einem teilweise grünen Geläuf begann der MSV konzentriert und verbuchte erste gute Chancen. Neumann und Kramp verzogen und Leppin versagten wie schon so oft die Nerven alleine vor dem Keeper. So stark der Beginn auch war, so stark ließ man nach. Fußballerisch kam von beiden Seiten wenig und schön anzusehen war dieses Spiel nicht. Viel Kampf und Krampf hielten Einzug und nahmen dem Gast den Wind aus den Segeln. Die Emporelf versuchte die Schwächephase des MSV auszunutzen und spielte mit tiefen Bällen über die rechte Seite leichte Geschwindigkeitsvorteile aus. Brenzlig wurde es dabei durch eine Direktabnahme von Seiler, mehr kam aber nicht.

Das Spiel plätscherte vor sich hin. Nach vorne ging beim MSV wenig. Beide Stürmer scheuten sich vor dem Ball und hielten sich bedeckt. In der 41. Minute platzte dem an diesem Tag alles überragendem Gerlach dann aber der Kragen. Er schnappte sich auf der linken Seite den Ball, lief mit purer Willenskraft und einem Quäntchen Technik durch 3 Mann durch und schob den Ball dann mustergültig für Leppin in die Gasse. Allein vor Recklies behielt er diesmal die Nerven und schob ein.

Beide Mannschaften sehnten bereits den Halbzeitpfiff herbei um sich eventuell taktisch neu zu formieren, bis zwei Rote Karten das Spielgeschehen nachhaltig beeinflussen sollten. Nach Foul von Gondro an Neumann mit anschließendem Beinfesthalten von Neumann an Gondro griff der Hörlitzer dem Meuroer an den Hals. Neumann ging drauf an und revanchierte sich. Schiedsrichter Braun blieb gar nichts anderes übrig als beide vom Platz zu stellen. Schon während der Aktion war beiden die eigene Uncleverness bewusst und man beruhigte sich ziemlich schnell und gab sich die Hand.

Die Halbzeitansprache in der Kabine des MSV hatte es in sich. Es war wahrlich kein gutes Spiel der Gäste und wenn man weiterhin sein eigenes Spiel nicht durchbekommen würde, bräuchte man sich über Gegentore nicht beschweren. Nach der roten Karte war Leppin dann die alleinige Spitze. Schrader rutschte zurück ins Mittelfeld.

Die zweite Hälfte war noch keine 10 Minuten alt, als Recklies im Tor der Hörlitzer ein folgenschwerer Patzer unterlief. Eine von rechts von Priemer M. reingeschlagene Bogenlampe kam so tückisch runter, dass er Schwierigkeiten bekam. Er versuchte den Ball zu fangen, schaffte es nicht und bugsierte die Kugel so ins eigene Tor. So gern die Statistiker Priemer M. das Tor zugeschrieben hätten, so klar war es aber auch ein Eigentor.

Die Heimelf wechselte im Anschluss dreifach. Erfahrung und Routine kehrten ein und so langsam intensivierte sich auch die Zweikampfführung. Festhalten, Bein stehen lassen und so lange Hacken, bis der Schiedsrichter pfeift, prägten nun das Spiel der Hörlitzer. Meuro versteckte sich nicht, konnte in dieser Kategorie aber nicht mithalten. Die raue Gangart zeigte Wirkung. Meuro war augenscheinlich froh den Ball gar nicht erst zu haben und Hörlitz schraubte den Ballbesitz nach oben. Zu Chancen kam jetzt nur noch die Heimelf. Die allerbeste konnte Zerna vereiteln, als er im 1 gegen 1 die Oberhand behielt.

Der MSV brauchte das dritte Tor für die Vorentscheidung und es sollte fallen. Gerlach marschierte wieder durch die Zentrale und steckte durch für Leppin. Der scharf gespielte Pass war trotz der immensen Geschwindigkeit des Stürmers doch ein klein wenig zu weit, jedoch schaltete Klix nicht ab und kam mit einer noch immenseren Geschwindigkeit daher. Leppin überlies und Klix donnerte die Kugel in die kurze Ecke. Sein zweites Saisontor, so viele wie in der vergangenen Saison.

Hörlitz aber gab nicht auf und schob Exner in die Spitze. Genannter setzte nach einem Eckball nach und auf einmal ertönte ein Pfiff. Großert ging in den Zweikampf, klärte mit dem Knie den Ball und trat danach dem Hörlitzer auf den Fuß. Braun pfiff und Bellaseus verlud Zerna. Die Freude um die vermeintliche Vorentscheidung war dahin und Hörlitz blieb dran. Die beste Chance auf den Anschlusstreffer hatte dann Müller nach einem Freistoß. Sein Schuss geriet etwas zu zentral und somit bot sich Zerna überhaupt erst die Möglichkeit, diesen zu parieren.

Bei der Heimelf schwanden so langsam die Kräfte und die Löcher in der Zentrale wurden immer größer. Musterathlet Gerlach nutzte diese, marschierte, bediente erneut Leppin und der versagte wiederholt. Nach klasse Ballan- und Mitnahme zentral am Strafraum versuchte er den Ball rechts an Recklies vorbeizuschieben und flankte die Kugel rechts oben an den Pfosten.

Der Chancenwucher blieb nicht ungestraft und so brachten die Coaches Wendt für Leppin und Stern für Poick. Auf einmal befanden sich alle 3,5 Trainer auf der Bank. So viel Expertise auf so wenig Raum ließ den Meuroer Anhang von der Bundesliga träumen, wenn neben Cheftrainer noch unzählige Co-Trainer umherschwirren.

Gerlach bekam von alledem nichts mit. Er war mit dem Ausnutzen des Mittelfeldlochs beschäftigt und hatte in der 81. Minute keine Lust mehr auf Abspielen. Aus 25 Metern zog er ab. Sein Geschoss landete am rechten Pfosten und prallte mithilfe von Recklies ins Tor. Das Spiel war nun endgültig entschieden und der Meuroer Anhang vernaschte nun beruhigt die mitgebrachten Leckereien vom Schlachtefest des Vortags.
Den Schlusspunkt setzte dann Schrader und wieder hatte Recklies seinen Anteil daran. Ein mit rechts von rechts getretenem Eckball kam direkt aufs Tor und auch dieser fand seinen Weg in die Maschen. Eine direkte Ecke gab es zuletzt zu Zeiten von Wachtel R., der dieses Kunststück einmal gegen Peickwitz zeigte. Damals war es angeblich Absicht, bei Schrader mit Sicherheit auch.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und der Heimelf für das unter dem Strich faire Derby und man freut sich bereits auf das Rückspiel in wenigen Wochen. Außerdem möchten wir uns bei den mitgereisten Fans bedanken, die zahlenmäßig fast allein die bei fussball.de vermerkten 40 Zuschauer bedeuteten.