Der letzte Auswärtssieg – Spielbericht Spvgg Finsterwalde II – MSV

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Der Meuroer SV beendet die Tour de 1. Kreisklasse Ost mit einem Erfolg gegen die „Zwote“ der SpVgg Finsterwalde und bereitet sich nun auf den Saisonabschluss am Grabenidyll vor.

Personell auf Rosen gebettet, trat das Gefolge rund um Gärtnermeister Siering die Reise zum wohl besten Geläuf dieses Jahres an. Beim Blick auf dieses saftige Grün wurde er etwas wehmütig angesichts seiner eigenen Spielwiese. Nicht mit von der Partie waren Scheffler und Wendt, die sich zu Fortbildungsmaßnahmen in der örtlichen Baumschule befanden. Wer das sähen nicht ehrt, ist die Startelf nicht wert. Mit von der Partie waren diesmal wieder Kramp und Stern. Erstgenannter rutsche für Wendt in die Anfangsformation und somit durfte sich Schädler wieder als Stürmer beweisen. Mit leuchtenden Augen nahm er diese Information vor dem Spiel zur Kenntnis.

Das Spiel begann sehr unterhaltsam, wobei beide Mannschaften den Weg nach vorne suchten. Es waren keine 3 Minuten von der Uhr, als Schädler auf den mitlaufenden Kramp durchsteckte und das erste Mal Hiller im Tor der Heimelf die ersten Schweißperlen ins Gesicht trieb. Sein Abschluss rutsche etwas über den Schlappen, das Außennetz zappelte aber immerhin schon einmal.

Die SpVgg ließ sich davon nicht irritieren und initiierte den ersten eigenen Angriff. Neumann kam nach ordentlicher Kombination zu einem ungefährlichen Abschluss. Gefährlicher wurde es nur wenige Zeigerumdrehungen später. Durch einen Zweikampf gezwungen, spielte Schädler den Capitano gute 25 Meter vor dem Tor an und er nahm die Knolle direkt. Schon zum Jubel abdrehend ging der Ball aber doch einen guten halben Meter drüber.

In der 11. Minute passierte dann das, was sich niemand wünscht. Nach einem Kopfballduell zwischen Liersch und Herbrig, als der Stürmer der Heimelf den Meuroer Verteidiger mit dem Ellbogen im Gesicht traf, ging es für den Hünen nicht weiter. Ein Cut am Nasenbein versprach nichts Gutes, der anschließende Besuch im Krankenhaus auch nicht. Liersch erschien nach dem Spiel aber zum Glück wieder auf dem Sportplatz und hatte sein Lachen wiedergefunden.

Die darauffolgenden Minuten kam der MSV offensiv immer besser ins Spiel. Schädler jagte einen letzten Warnschuss ins Fangnetz, bevor die ersten kniffligen Szenen Einhalt auf dem Einheitssportplatz fanden. In der 20. Minute war Marktschreier Märker R. im Zweikampf mit Höhn, als dieser ihn bis in den Strafraum verfolgte und dort von hinten plump zu Boden riss. Zur Verwunderung aller Beteiligten blieb die Pfeife des Schiedsrichters in dieser Situation aber stumm.

Höhn, der sein Glück wohl immer noch nicht fassen konnte, war in der 21. Minute dann nicht auf der Höhe. Als letzter Mann schlug er einen Ball nicht rechtzeitig weg und schoss dem anlaufenden Leppin das Spielgerät an den Fuß. Der Ball kullerte in Richtung Hiller und Leppin legte auf den mitgelaufenden Schädler quer, welcher das leere Tor nicht verfehlte. Die taktische Umstellung machte sich früh bezahlt.

Finsterwalde schien etwas beeindruckt, suchte aber weiter den Weg nach vorne. Flüssiges Kombinationsspiel vermengte sich aber zumeist mit abenteuerlichen Pässen in Räume, die an diesem Tag seltenst von Mitspielern belaufen wurden. Nichtsdestotrotz kam die Heimelf zur Torabschlüssen, die aber unter dem Strich ungefährlich blieben.

Meuro spielte offensiv in diesen Minuten eine untergeordnete Rolle und suchte sein Glück in Kontern. In der 34. Minute fand man es. Die Heimelf verlor in der Hälfte des Gastes den Ball und Klix und Gerlach spielten sich über links anmutig durch. Letztgenannter schaffte es dann mit der Pieke Lauterbach zu tunneln und für Leppin durchzustecken. Vor Hiller nahm dieser dann das Tempo raus und lupfte den Ball am Keeper vorbei in die lange Ecke.

Aufregung gab es dann im Meuroer Strafraum, als Margraf gegen Kramp nach einem Oberkörpereinsatz zu Boden ging. Hätte Schiedsrichter Kühn auf den Punkt gezeigt, hätte man das sogar durchaus nachvollziehen können, vielleicht war es aber auch eine Art ausgleichende Gerechtigkeit für das Foul an Märker R. auf der Gegenseite.

Die beste Chance hatten dann Neumann aus bester Freistoßposition. Gerlach hatte Margraf unsauber abgeräumt und sich dafür den gelben Karton abgeholt. Mit viel Schnitt brachte er die Pille aufs Tor, Weis musste sich aber kaum bewegen um den Schuss abzuwehren.

Kurz darauf lud Kühn beide Mannschaften zum Pausentee. Die erste Halbzeit war geprägt von vielen kleinen Fouls und Nicklichkeiten, die unter dem Strich aber noch in Ordnung waren. Die sich anbahnenden Streitigkeiten wurden mit Shakehands aus der Welt geschafft.

Die Halbzeitansprache von Siering war kurz und motivierend. Man sollte sich als Mannschaft präsentieren, dem Ansturm der Heimelf standhalten und den Sack für den verletzten Liersch zumachen.

Wie angekündigt kam die Heimelf mit viel Tempo und Zug nach vorn aus der Kabine. Man spielte sich sauber über den gesamten Platz, nur war an der Meuroer Defensive bislang kein vorbeikommen. Die erste richtig gute Chance der zweiten Hälfte hatte erneut Gerlach, als er aus aussichtsreicher Position den „Hollywood“ ähnlichen Schriftzug „SpVgg“ fast vom Hügel schoss.

Meuro lies die Heimelf in der eigenen Hälfte gewähren und wartete auf Fehler. Den machte dann Hiller. Heidrich spielte zurück zu seinem Keeper, der bis dato auch noch alle Zeit der Welt hatte. Leppin lief ihn erst zögerlich, dann mit Tempo an und Hiller wartete bis zur letzten Sekunde, bis er sich den Ball zu weit am heraneilenden Stürmer vorbeilegte. Schädler unterstützte Leppin beim Anlaufen und kam vor dem Keeper an den Ball. Hiller setzte alles auf eine Karte und zur Grätsche an, räumte dabei aber Schädler ab. Diesmal gab es den Strafstoß und Leppin verwandelte sicher links unten.

Finsterwalde schien jetzt wachgerüttelt zu sein und kam postwendend zum Anschlusstreffer durch Arlsdorf. Herbrig tankte sich gegen Poick und Großert durch, der Ball trudelte zum Torschützen und der versenkte aus zentraler Position am Strafraum flach ins rechte Eck. Mit dem Tor wechselte die Heimelf doppelt. Herbrig und Lauterbach verließen das Feld, dafür kamen Hirschfeld und Oruci.

Meuro, mit unveränderter Spielweise, nutzte einen erneuten Ballverlust im Aufbauspiel. Ein aus der vorherigen Saison immer wieder gesehener Angriff mündete in der gefühlten Vorentscheidung. Gerlach gewann auf Höhe der Mittellinie den Ball und schickte Schädler. Der spielte seine Tempovorteile aus war nicht mehr zu halten. Vor Hiller legte er quer auf Leppin, der den Ball zum Hattrick ins verwaiste Tor schieben durfte.

In der Folge passierte wenig. Wie es auch der Liveticker ansprach: Meuro wollte nicht, Finsterwalde konnte nicht und so verstrichen die Minuten.

Finsterwalde hatte gegen tief stehende Meuroer viel Ballbesitz und Platz im Mittelfeld, nur fehlte das letzte Bisschen Fantasie, um die sattelfeste Gästeabwehr ernsthaft ins Wanken zu bringen.

Der mittlerweile eingewechselte Krüger testete mehrfach die Belastbarkeit des Fangnetzes, viel mehr kam nicht von der Heimelf, jedenfalls nicht bis zur 81. Minute. Weis und Poick waren sich nicht ganz einig, wer den in den 16er gebrachten Ball verteidigen soll und behinderten sich daraufhin gegenseitig. Joker Möbius setzte nach und konnte den Ball ins ebenfalls verwaiste Tor bugsieren.

Meuro gab offensiv noch einmal Gas und hätte in Form von Leppin den alten 3 Tore Abstand herstellen müssen. Klix wurde links auf die Reise geschickt und scheiterte aus spitzem Winkel an Hiller, der Abpraller fiel Leppin vor die Füße und der schaffte das Kunststück, aus 7 Metern am leeren Tor vorbeizuschießen.

Kurz darauf zeigte Kühn nach Foulspiel an Gerlach erneut auf den Punkt, der Linienrichter hob in der Situation jedoch die Fahne. Eine exklusive Ansicht.

Direkt danach war Schluss. Der MSV nimmt Revanche für die einzige Heimniederlage der Saison und holt die 3 Punkte zurück an den Graben. Gleichbedeutend mit dem Sieg schiebt man sich am Gastgeber vorbei auf Rang 2. Nächste Woche empfängt die Elf vom Graben ggf. die Fast-Nachbarn aus Sallgast zu letzten Heim- und gleichbedeutenden letzten Saisonspiel.

Wir bedanken uns bei der Heimelf für diesen wunderbaren Fußballplatz und das am Ende doch faire Spiel und wir wünschen allen Beteiligten einen unterhaltsamen letzten Spieltag. Besonders Hiller wünschen wir ein tolles letztes Spiel seiner Profikarriere und einen würdigen Karriereabschluss.