Der erste Punkt! – Spielbericht TSV 1878 Schlieben II – MSV

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In einem intensiven und wieder einmal spannenden Spiel holt der MSV durch einen 2:2 gegen die Zweitvertretung von der Steigemühle seinen ersten Punkt.

Personell arg gebeutelt trat man eine der längsten Auswärtsfahrten der Saison an. 14 Meuroer trafen ein, 12 davon Spieler, aber alle hatten eine Mission: Die ersten Punkte der Saison sollten her. Die Mannschaft stelltw sich nahezu von selbst auf. Im Vergleich zum Pokalaus rückten Heuser, Stern und Wenzel in die Mannschaft.

Die Devise war klar, möglichst wenig Chancen zulassen und mit Kontern der Heimelf das Leben schwer machen. Nach 2 Minuten hatte der MSV Glück, dass Großert seiner eigenen Mannschaft das eigene Leben nicht schwer machte. Uhlig wurde der Ball in den Lauf gespielt und halblinks vor dem Stafraum rannte ihm Großert als letzter Mann in die Hacken. Schiedsrichter Preibisch beließ es bei einer gelben Karte. Der darauffolgende Freistoß von Ayala kam brandgefährlich. Er setzte vor Zerna auf, der baggerte ihn nach vorne und dann wurde es wild. Es begann ein Hauen und Stechen um das Spielgerät, wobei der Ball schlussendlich auf der Linie geklärt werden konnte. Preibisch pfiff allerdings und zeigte auf den Anstoßpunkt. Nach Rücksprache mit dem von Schlieben gestellten Linienrichter nahm er seine Entscheidung zurück. Der Ball hatte die Linie nicht überquert. Definitiv ein bemerkenswertes Fairplay.

Während Meuro noch schläfrig daherkam, war die Heimelf umso wacher. Früh zeichnete sich ab, dass man mit langen Ballen und Steckpässen durch die Abwehr zum Erfolg kommen wollte. So geschah es dann auch in Spielminute 14. Ein langer Ball wurde im Zentrum festgemacht, durch die Lücke zwischen Außen- und Innenverteidiger geschoben und flach auf den Elfmeterpunkt gespielt. Dort nahm Uhlig das Spielgerät direkt und schob gegen die Laufrichtung von Zerna zur Führung ein.

Das 1:0 verhalf der Heimelf zu deutlich mehr Selbstvertrauen und Selbstverständnis in ihren Aktionen. Meuro lief hinterher und Schlieben erspielte sich weitere Chancen. Eine davon wurde zum 2:0 durch Kameniev genutzt. Erneut ging es über Außen, nur, dass der Torschütze diesmal mit Ball quer zum Strafraum dribbelte und dann in die lange Ecke einschob.

Betrachtet man die weiteren Chancen der Heimelf, so konnte man sich aus Sicht des MSV wieder einmal bei Zerna bedanken, dass es keine weiteren Gegentore in Halbzeit 1 hagelte.

Nach dem 2:0 erinnerte sich Meuro aber zumindest in Teilen an seine Spielidee und kam durch Konter zu gefährlichen Aktionen. Ein etwas zu lang geratener Pass von Leppin auf Schädler läutete die beste Phase der Gäste in der ersten Hälfte ein. Kurz darauf wurde erneut Schädler geschickt, sein überhasteter Abschluss aus spitzem Winkel war aber leichte Beute für Unger. Die beste Chance hatte dann Stern. Ein Flankenball landete bei ihm und das Tor war leer. Der sich auf unangenehmer Höhe befindliche Ball war schwer zu verarbeiten und so war die beste Chance dahin.

Strittig war die letzte Szene der ersten Halbzeit. Leppin wurschtelte sich vor dem Strafraum durch und zog ab. Sein Schuss wurde von einem Schliebener Verteidiger klar mit dem Arm geblockt, Schiedsrichter Preibisch pfiff aber nicht. Somit ging es in die Pause. Die Halbzeitansprachen von Siering und Hospitant Gerlach hatten es in sich. Meuro spielte unterm Strich schwach, lief fast nur hinterher und zu allem Übel brach untereinander selten gesehene, überflüssige Unruhe aus. Man erinnerte sich an den eigentlichen Matchplan und hinterfragte, ob man gerne zum Samstagmittag/Nachmittag als Kreisligist über eine Stunde zu einem Auswärtsspiel fährt um sich dann kampflos zu ergeben.

Die Worte zeigten Wirkung, denn 30 Sekunden nach Wiederanpfiff stand es auf einmal 2:1! Ayala ging im Zentrum ins Dribbling und hatte mit Schädler einen Gegenspieler, der für solche Zweikämpfe wie geschaffen scheint. Ayala versprang der Ball, Heuser spielte diesen direkt auf Leppin und der hatte viel Platz. Nach 2 Schritten sah er Anas starten und schob den Ball genau in den Lauf. Alleine vor Unger blieb er cool und vollstreckte in die kurze Ecke. Ein Tor, welches sich Anas durch harte Arbeit redlich verdiente.

Der Anschlusstreffer war ein Weckruf. Von da an war es ein ausgeglichenes Spiel, bei dem die Mehrheit der Abschlüsse zwar immer noch bei der Heimelf lag, der Gast aber ab da an die Zweikämpfe ordentlich führte und höchst konzentriert verteidigte. Man erspielte sich eigene Chancen und jetzt hatte man endlich ein richtiges Fußballspiel. Immer besser verstand sich der Gast im Umschaltspiel und im Verteidigen. Schlieben hatte weiterhin viel Ballbesitz und gefährliche Aktionen, zu Abschlüssen kamen sie allerdings nicht mehr so leicht.

In der 58. Minute kam dann das, was bei besserer Chancenverwertung Schliebens nicht hätte passieren dürfen, es fiel nämlich der Ausgleich. Anas wurde auf dem rechten Flügel angespielt und er ging ins Dribbling. 2 Gegenspieler konnten ihn nicht vom Ball trennen und er schaffte es noch, den Ball irgendwie in den Strafraum zu schlagen. Unger verließ seinen Kasten, doch Leppin war eher am Ball. Mit der Ballannahme legte er sich ihn vorbei und konnte ins leere Tor einschieben. Ein Ausgleich, den sich der Gast durch eine Leistungsexplosion verdiente.

Nach dem Ausgleichstreffer verflachten die Offensivbemühungen des Gastes zunehmend und die Heimelf rannte an. Insbesondere Kramp vereitelte durch resolutes Verteidigen einige Angriffe, holte sich aber hitzköpfig noch die gelbe Karte ab. Immer wieder erzeugten die Aktionen von Ayala Gefahr, doch es sollte einfach nicht sein. Häufig fehlten die entscheidenden Zentimeter und so ging die Zeit von der Uhr. Meuro mit nur einer Wechselmöglichkeit und der Kraftanstrengung, überhaupt erstmal den Ausgleich zu erzielen, war körperlich nahezu am Ende. Man hatte aber trotzdem noch 2 Möglichkeiten, den Spielverlauf völlig auf den Kopf zu stellen. Ein Seitenwechsel von Klix fand Leppin, dessen Abschluss allerdings viel zu überhastet kam, als dieser relativ frei links im Strafraum abschloss. Die allerletzte Möglichkeit war eine Doppelchance. Schlieben verlor den Ball und Meuro hatte mit Schädler und Leppin eine 2 gegen 3 Situation, bei der nur eine Ecke heraussprang. Diese, von Heuser getreten, wurde von Meyer artistisch per Seitfallzieher versucht zu erwischen, er traf aber den Ball nicht.

Schiedsrichter Preibisch hatte genug und pfiff die Partie ab. Meuro verdient sich durch eine deutliche Leistungssteigerung seinen ersten Punkt in der Saison und beweist sich selbst, dass man mithalten kann.

Wir bedanken uns beim Schiedsrichter und bei der Heimelf für dieses hochspannende und sehr faire Spiel und wünschen maximale Erfolge.